Die Oligoantigene Diät bei ADHS und anderen Krankheiten kann helfen, denn bestimmte Lebensmittel sind dafür verantwortlich, dass sich die Probleme verschlimmern.
Oligoantigene Diät bei ADHS und anderen Krankheiten
ADHS, auch bekannt als Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung, ist eine weit verbreitete neurologische Störung. In der heutigen Zeit haben viele Menschen nach alternativen Therapieformen wie Diätänderungen gesucht, um die Symptome von ADHS zu lindern. Eine dieser Diäten ist die Oligoantigene Diät. Aber was genau ist diese Diät und wie kann sie bei ADHS helfen? Lassen Sie uns das herausfinden!
Was ist ADHS?
Symptome von ADHS
Die Symptome von ADHS können von Person zu Person variieren, aber sie umfassen oft Schwierigkeiten bei der Konzentration, Hyperaktivität, impulsives Verhalten und Schwierigkeiten, Aufgaben zu erledigen.
Was ist eine Oligoantigene Diät?
Die Oligoantigene Diät ist eine Eliminationsdiät, bei der bestimmte Lebensmittel, die bekanntermaßen Allergien oder Empfindlichkeiten verursachen, aus der Ernährung entfernt werden.
Vorteile der Oligoantigenen Diät
Diese Diät kann dazu beitragen, Allergiesymptome zu lindern, Entzündungen zu reduzieren und die allgemeine Gesundheit zu verbessern.
- Verbesserung der Verdauungsgesundheit: Die Oligoantigene Diät kann dazu beitragen, Verdauungsprobleme wie Blähungen, Durchfall und Verstopfung zu lindern, die oft mit Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten einhergehen.
- Gewichtsverlust: Durch die Beseitigung von verarbeiteten Lebensmitteln und den Fokus auf gesunde, vollwertige Lebensmittel können einige Menschen eine Gewichtsabnahme feststellen.
- Verbessertes Energielevel: Die Beseitigung potenziell entzündlicher Lebensmittel kann zu einem verbesserten Energielevel führen.
- Verringerung von Hautproblemen: Einige Menschen bemerken eine Verbesserung von Hautproblemen wie Akne, Ekzemen oder Rosazea, wenn sie eine Oligoantigene Diät einhalten.
- Verbesserung der Stimmung und des geistigen Wohlbefindens: Einige Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Arten von Nahrungsmitteln das geistige Wohlbefinden beeinflussen können. Menschen, die eine Oligoantigene Diät einhalten, berichten häufig von einer Verbesserung ihrer Stimmung und einer Verringerung von Symptomen wie Angstzuständen oder Depressionen.
- Neurodermitis: Diese Hauterkrankung ist oft mit Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten verbunden. Eine Oligoantigene Diät kann dazu beitragen, die Symptome der Neurodermitis zu lindern, indem potenzielle Allergene eliminiert werden.
- Fibromyalgie: Einige Menschen mit Fibromyalgie haben festgestellt, dass eine Oligoantigene Diät dazu beitragen kann, ihre Symptome zu lindern. Obwohl die genaue Ursache der Fibromyalgie nicht bekannt ist, wird angenommen, dass entzündliche Prozesse eine Rolle spielen, und die Oligoantigene Diät könnte dazu beitragen, diese zu reduzieren.
- ADHS: Wie bereits in diesem Artikel erwähnt, kann die Oligoantigene Diät dazu beitragen, die Symptome von ADHS zu lindern. Einige Menschen mit ADHS haben festgestellt, dass eine Änderung ihrer Ernährung zu einer Verbesserung ihrer Konzentrationsfähigkeit und einer Verringerung der Hyperaktivität führen kann.
Die Verbindung zwischen Ernährung und ADHS
Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass die Ernährung eine wichtige Rolle bei ADHS spielt. Einige Forschungen legen nahe, dass bestimmte Nahrungsmittel die Symptome von ADHS verschlimmern können, während andere helfen können, sie zu lindern.
Wie Lebensmittel ADHS beeinflussen können
Bestimmte Lebensmittel, insbesondere solche mit hohem Zucker-, Farbstoff- und Konservierungsstoffgehalt, können die Symptome von ADHS verschlimmern. Ebenso können Lebensmittel, die reich an bestimmten Nährstoffen sind, helfen, die Symptome zu lindern.
Lebensmittel, die häufig gut vertragen werden
Brot, Getreide und Beilagen wie Nudeln, Kartoffeln, Reis
- Glutenfreies Brot
- Brauner und weißer Reis
- Quinoa
- Buchweizennudeln
- Süßkartoffeln
Snacks und Knabberkram
- Popcorn (ohne Zusatzstoffe)
- Reiswaffeln
- Glutenfreie Cracker
Obst
- Äpfel
- Bananen
- Beeren (Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren)
- Orangen
- Birnen
Gemüse
- Brokkoli
- Karotten
- Blattgemüse (Spinat, Grünkohl)
- Zucchini
- Paprika
Nüsse und Samen
- In der Regel werden Nüsse und Samen in der Oligoantigenen Diät vermieden, da sie häufig Allergien auslösen. Aber jeder Mensch ist unterschiedlich. Mandeln und Chiasamen könnten für einige gut verträglich sein.
Fette und Öle
- Olivenöl
- Kokosöl
- Avocadoöl
Getränke
- Wasser
- Kräutertee
- Kokoswasser
Fisch und Meeresfrüchte
- Lachs
- Forelle
- Garnelen
Fleisch und Wurstwaren
- Huhn
- Truthahn
- Lamm
Eier, Milch und Milchprodukte, Käse
- In der Regel werden Eier und Milchprodukte in der Oligoantigenen Diät vermieden, da sie häufig Allergien auslösen. Wenn jedoch gut vertragen, können Eier in die Diät aufgenommen werden. Alternative Milchprodukte wie Mandel-, Kokos- oder Hafermilch könnten eine Option sein.
Lebensmittel, die häufig nicht vertragen werden
Brot, Getreide und Beilagen wie Nudeln, Kartoffeln, Reis
- Weizenbrot
- Pasta aus Weizen
- Gerste
- Roggen
- Hafer
Snacks und Knabberkram
- Chips
- Kekse
- Schokolade
- Kuchen und Gebäck
Obst
- Zitrusfrüchte
- Kiwi
- Ananas
- Erdbeeren (für einige Personen)
- Melonen
Gemüse
- Tomaten
- Paprika
- Auberginen
- Kartoffeln (für einige Personen)
Nüsse und Samen
- Erdnüsse
- Haselnüsse
- Walnüsse
- Sonnenblumenkerne
- Sesam
Fette und Öle
- Sojaöl
- Maisöl
- Margarine
- Sonnenblumenöl
Getränke
- Kaffee
- Alkohol
- Zuckerhaltige Getränke
Fisch und Meeresfrüchte
- Schalentiere wie Muscheln, Krebse und Hummer
- Manche Arten von Fischen wie Thunfisch
Fleisch und Wurstwaren
- Wurstwaren (wie Salami und Schinken)
- Rotes Fleisch wie Rind und Schwein
Eier, Milch und Milchprodukte, Käse
- Milch und Milchprodukte
- Kuhmilchkäse
- Eier
Wie die Oligoantigene Diät bei ADHS helfen kann
Die Oligoantigene Diät kann helfen, die Symptome von ADHS zu lindern, indem sie Lebensmittel eliminiert, die eine allergische Reaktion oder Empfindlichkeit auslösen können. Diese Lebensmittel können Entzündungen verursachen und die Symptome von ADHS verschlimmern.
Fallstudien und Forschungsergebnisse
Verschiedene Studien haben die Wirksamkeit der Oligoantigenen Diät bei ADHS untersucht. Obwohl weitere Forschungen notwendig sind, haben einige Studien positive Ergebnisse gezeigt.
Diese sehr interessante Studie hat sich mit dem Langzeiteffekt der Oligoantigene Diät bei ADHS beschäftigt: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36501141/
Anwendung der Oligoantigenen Diät bei ADHS
Die Umsetzung der Oligoantigenen Diät erfordert ein hohes Maß an Engagement und Sorgfalt. Es ist wichtig, mit einem Ernährungsberater oder Arzt zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die Diät auf sichere und effektive Weise durchgeführt wird.
Die Diätanpassung bei ADHS ist stark individualisiert, da verschiedene Substanzen unterschiedliche Auswirkungen auf die Symptome haben können. Daher unterteilt sich die Ernährungsumstellung in zwei Abschnitte:
In der ersten Phase, die als Eliminationsphase (oder auch Auslassphase) bekannt ist und vier Wochen dauert, werden alle potenziell problematischen Nahrungsmittel vollständig vermieden. Dazu gehören Produkte aus Kuhmilch, Eier, Fisch, Soja, Nüsse, glutenhaltiges Getreide sowie jegliche Art von Zusatzstoffen, wie Farb- und Süßstoffe, die häufig in verarbeiteten Fleischprodukten, Fertiggerichten und Fast Food zu finden sind. Während dieser Phase sind nur Lebensmittel mit einem niedrigen Allergiepotenzial erlaubt, darunter die meisten Sorten von Gemüse und Obst, glutenfreies Getreide und Kartoffeln, Alternativen zu Milchprodukten und helles Fleisch, wobei das Ganze so natürlich wie möglich sein sollte.
In der folgenden Phase werden jeweils einzelne Lebensmittel - wie Eier und Fisch - im Abstand von je zwei Wochen wieder in die Ernährung eingeführt. Dabei wird genau beobachtet, wie der Körper darauf reagiert. Um diese Beobachtungen festzuhalten, wird ein Ernährungstagebuch geführt.
Ein typischer Diätplan
Ein typischer Oligoantigener Diätplan könnte die Eliminierung von Lebensmitteln wie Milchprodukten, Gluten, Soja, Nüssen, Eiern und Schalentieren umfassen. Stattdessen könnte die Diät auf Vollwertkost, wie Obst, Gemüse, mageres Fleisch und Vollkornprodukte, basieren.
Tipps zur Durchführung der Diät
Es ist wichtig, dass die Diät schrittweise und sorgfältig durchgeführt wird. Es kann auch hilfreich sein, ein Ernährungstagebuch zu führen, um Änderungen der Symptome zu verfolgen.
Erstellung eines Ernährungstagebuchs
Ein Ernährungstagebuch ist ein hilfreiches Werkzeug, um Ihre Ernährungsgewohnheiten zu überwachen und zu verstehen, wie verschiedene Lebensmittel Ihren Körper beeinflussen. Hier sind einige Elemente, die in ein gut strukturiertes Ernährungstagebuch aufgenommen werden sollten:
Datum und Uhrzeit
Notieren Sie das genaue Datum und die Uhrzeit, wann Sie etwas essen oder trinken. Dies hilft Ihnen, Muster in Ihren Ernährungsgewohnheiten zu erkennen.
Lebensmittel und Getränke
Schreiben Sie alles auf, was Sie essen und trinken, einschließlich der Mengen. Beschreiben Sie das Lebensmittel so genau wie möglich. Wenn Sie beispielsweise einen Salat essen, schreiben Sie auf, welche Zutaten enthalten sind und welche Art von Dressing Sie verwenden.
Ort und Umstände
Notieren Sie, wo und unter welchen Umständen Sie essen - ob Sie alleine oder mit anderen, zu Hause oder unterwegs essen. Dies kann Ihnen helfen, zu verstehen, wie Umgebung und Stimmung Ihre Ernährung beeinflussen.
Körperliche Reaktionen
Notieren Sie alle körperlichen Reaktionen, die Sie nach dem Essen bemerken. Dazu könnten Bauchschmerzen, Blähungen, Hautausschläge oder Veränderungen in Energie oder Stimmung gehören. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn Sie versuchen, Lebensmittelunverträglichkeiten oder Allergien zu identifizieren.
Hunger- und Sättigungsgefühl
Notieren Sie, wie hungrig oder satt Sie vor und nach dem Essen waren. Dies kann Ihnen helfen, zu verstehen, wie verschiedene Lebensmittel Ihre Sättigung beeinflussen.
Denken Sie daran, dass ein Ernährungstagebuch kein Werkzeug zur Selbstkritik ist, sondern dazu dient, Muster und Gewohnheiten zu erkennen. Es sollte eine ehrliche und objektive Aufzeichnung dessen sein, was Sie essen und trinken, und wie Sie sich danach fühlen. Es kann hilfreich sein, Ihre Aufzeichnungen mit einem Ernährungsberater oder Arzt zu besprechen, um ein besseres Verständnis Ihrer Ernährungsgewohnheiten und deren Auswirkungen auf Ihre Gesundheit zu erhalten.
Mögliche Herausforderungen und Nebenwirkungen
Obwohl die Oligoantigene Diät bei einigen Menschen mit ADHS helfen kann, kann sie auch Herausforderungen und Nebenwirkungen mit sich bringen, wie z. B. Nährstoffmangel und Schwierigkeiten bei der Einhaltung der Diät.
Fazit
Die Oligoantigene Diät könnte eine vielversprechende alternative Behandlung für Menschen mit ADHS oder anderen Krankheiten sein. Es ist jedoch wichtig, vor Beginn einer solchen Diät einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren.
FAQs
1. Ist die Oligoantigene Diät für jeden mit ADHS geeignet?
Nicht jeder Mensch mit ADHS reagiert gleich auf eine Ernährungsumstellung. Es ist wichtig, vor Beginn der Diät einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren.
2. Wie lange dauert es, bis ich eine Verbesserung meiner ADHS-Symptome durch die Oligoantigene Diät sehe?
Das kann sehr variieren. Einige Menschen bemerken Veränderungen in wenigen Wochen, während andere mehrere Monate brauchen.
3. Sind die Auswirkungen der Oligoantigenen Diät auf ADHS wissenschaftlich belegt?
Es gibt einige Studien, die positive Ergebnisse zeigen, jedoch sind weitere Forschungen notwendig, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen.
4. Kann ich während der Durchführung der Oligoantigenen Diät Medikamente für ADHS weiterhin einnehmen?
Dies sollte mit einem Arzt besprochen werden. In einigen Fällen kann es möglich sein, die Medikation während der Diät fortzusetzen.
5. Was passiert, wenn ich während der Oligoantigenen Diät versehentlich ein Lebensmittel zu mir nehme, das ich vermeiden sollte?
Es ist wichtig, wieder zur Diät zurückzukehren und die Reaktion des Körpers zu beobachten. Ein versehentliches Abweichen von der Diät sollte keine langfristigen Auswirkungen haben, aber es ist wichtig, so konsequent wie möglich zu sein.